Assistierende |
Violeta Burckhardt, Lukas Burkhart, Julian Meier, Matthew Phillips, Nelly Pilz, Franziska Singer |
Beschreibung des Entwurfs-programmes |
In diesem Semester beschäftigen wir uns mit Permanenz und gehen der Frage nach, wann Architektur besonders langlebig ist. Wir suchen nach städtebaulichen und architektonischen Formen, die dem Wandel der Zeit widerstehen und entwerfen Räume, die von nachfolgenden Generationen immer wieder neu angeeignet werden können. Das Haus ist als nutzungsoffene Behausung zu betrachten.
Natursteine sind dafür das ideale Baumaterial. In ihren Farben, Mustern und Härtegraden ist die Erdgeschichte ihres Fundortes eingeschrieben. So bleibt die Herkunft jedes Natursteins für immer identifizierbar. Werksteine sind zudem widerstandsfähig und beständig. Bis ins 19. Jahrhundert gehörten sie zu den bevorzugten Baustoffen Europas. Erst mit dem Aufkommen moderner Materialien wie Stahl und Beton wurde der Stein zur Verkleidung degradiert und als tragender Baustoff verdrängt. Gerade in der Diskussion um Nachhaltigkeit scheinen die Potenziale des tragenden Natursteins noch nicht ausgeschöpft.
Das Projekt ist der dritte Teil unserer Trilogie zum Tessin, in der wir uns unterschiedlichen Zeitlichkeiten von Architektur widmen: Nach den ersten beiden Semestern, die sich mit dem Temporären und Zirkulären beschäftigten, fragen wir im dritten Semester nach dem Dauerhaften. Materiell und konstruktiv untersuchen wir die reichen Natursteinvorkommen der Südschweiz. Gneise sind hier besonders häufig und gehören zu den ältesten Gesteinen der Erde. Wir fragen: Welche Steine und Formate eignen sich für welche dauerhaften Bauten und wie ist deren Ausdruck?
Zu Beginn des Semesters porträtieren wir eine Reihe aktiver Steinbrüche der Südschweiz. Wir untersuchen die Gesteinsarten, die Abbautechniken, die Herstellung der Werksteine bis hin zu den anfallenden Abfallprodukten. Parallel dazu arbeiten wir an ausgewählten Bauplätzen in Lugano und entwickeln Architekturen von aussen nach innen; von der städtebaulichen Setzung, der Tektonik als Ausdruck einer schlüssigen konstruktiv-strukturellen Fügung bis zu den Grundrissen für dauerhafte und anpassungsfähige Wohnräume.
In Zusammenarbeit mit BUK entstehen grossmassstäbliche Modelle und konstruktive Zeichnungen. In Workshops mit dem Künstler Phillip Schaerer entwickeln wir steinerne Kompositionen im Bild. Das Semester wird in Zusammenarbeit mit Guillaume Habert (Professor für Nachhaltiges Bauen) sowie Jacqueline Pauli (Professorin für Tragwerksentwurf) durchgeführt.
*This semester, we will deal with permanence and explore the question of when architecture is highly durable. We are looking for urban and architectural forms that resist the change of time and design spaces that can be reappropriated again and again by subsequent generations. The house is to be seen as a dwelling open to new uses.
Natural stones are the ideal building material for this. Their colours, patterns and degrees of hardness reflect the earth's history where they were found. Thus, the origin of each natural stone remains identifiable forever. Moreover, ashlars are hard-wearing and durable. Until the 19th century, they were among the preferred building materials in Europe. It was only with the advent of modern materials such as steel and concrete that stone was relegated to cladding and displaced as a load-bearing building material. Especially in the discussion about sustainability, the potential of load-bearing natural stone has not been exhausted yet.
The project is the third part of our trilogy on Ticino, in which we devote ourselves to different temporalities of architecture. After the first two semesters, which dealt with the temporary and the circular, we ask about the permanent in the third semester. Materially and constructively, we examine southern Switzerland's rich natural stone deposits. Gneisses are particularly common here and are among the oldest rocks on earth. We ask: Which stones and formats suit which durable buildings, and what is their expression?
At the beginning of the semester, we make portraits of active quarries in southern Switzerland. We examine the types of stone, the quarrying techniques, the production of the ashlars and even the waste products. In parallel, we work on selected building sites in Lugano and develop architectures from the outside to the inside; from the urban setting, the tectonic expresses a coherent constructive-structural joining to the floor plans for durable and adaptable living spaces.
In collaboration with BUK, large-scale models and constructive drawings are created. In workshops with the artist Phillip Schaerer, we develop stone compositions in the image. The semester is in collaboration with Guillaume Habert (Professor of Sustainable Construction) and Jacqueline Pauli (Professor of Structural Design).* |
Thematische und methodische Schwerpunkte |
Entwurf, Konstruktion, Staedtebau, Handwerk, Visualisierungen |