Beschreibung des Entwurfs-programmes |
Was macht ein Theatergebäude aus, was muss es leisten, ermöglichen, verhindern, fördern? Wie ist diese raumhaltige Schale beschaffen, die im Inneren maximalen Freiraum für das Schauspiel ermöglichen soll und gleichzeitig dessen Nähe zum Publikum? Und wie zeigt sich das Gebäude nach aussen, zur Strasse, zur Stadt? Das Theater am Neumarkt in Zürich befindet sich in einem ehemaligen Zunfthaus. Seit seinen Anfängen in den 1960er Jahren schreibt es immer wieder Theatergeschichte. Es kämpft aber gleichzeitig auch mit den sehr beengten Platzverhältnissen. Ein neues, vergrössertes Theatergebäude mit mehr Flexibilität soll die heutigen, einschränkenden Räumlichkeiten ersetzen. Der Umfang der Entwurfsarbeit während des Semesters wird von der städtebaulichen Setzung des Neubaus über die räumliche Abfolge bis hin zur Materialisierung und Detaillierung reichen. Dem Theaterraum wird dabei grosse Bedeutung zugemessen, aber ebenso den dienenden Räumen, die zu ihm hinführen, ihn versorgen, ihn umgeben – es geht bei dieser Aufgabenstellung um das wechselnde Zusammenspiel dieser beiden Kategorien von Räumen. Der Theaterraum selbst soll nicht mehr in eine klassische Bühne und einen Zuschauerraum aufgeteilt sein,
sondern ein einziges Raumgefäss bilden, das immer wieder neu bespielt werden kann, samt unterschiedlicher Anordnung der Zuschauerplätze. Anhand von Skizzen, Plänen, Arbeitsmodellen, und Modellfotos oder Renderings werden die Semesterentwürfe für ein neues „Theater N“ in Einzelarbeit erarbeitet und individuell begleitet und besprochen.
Historische und zeitgenössische Theaterbauten, sowie relevante Texte zur Entwicklung des Theaters werden am Anfang des Semesters studiert und diskutiert.
Während des Kurses werden uns die Direktoren des Theaters Neumarkt Barbara Weber (vormalige Direktorin), Peter Kastenmüller und Ralf Fiedler (derzeitige Direktoren) besuchen. Semesterbegleitend sollen Begegnungen und Gespräche mit Theaterschaffenden, mit Bühnenbildnern, Kostümbildnern und Regisseuren, ebenso wie der Besuch einer Theateraufführung einen vertieften Blick in die faszinierende Welt des Theaters ermöglichen.
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Thematische und methodische Schwerpunkte |
Entwurf, Konstruktion, Staedtebau, Visualisierungen |
Lernziele |
Befähigung, einen Entwurf von einer Idee, einem Konzept bis zu einem ausgereiften Projekt zu entwickeln, Zwischenstufen immer wieder selbstkritisch zu hinterfragen und dabei zu einer individuellen Entwurfsmethodik und -haltung zu finden. |