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Einschreibung in die Entwurfsklassen des D-ARCH
Details Entwurfsprogramm – Frühlings Semester 2025
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Angaben zur Professur |
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Lehrstuhl |
Gastdozentur L. Bollinger |
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Typ |
Gastdozentur Entwurf |
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Standort |
HIL |
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Webseite |
arch.ethz.ch/departement/faculty/visiting-faculty.html |
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Assistierende |
Allegra Stucki, Guillaume Guisan |
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Kontakt E-Mail |
guisan@arch.ethz.ch |
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Angaben zur Entwurfsklasse |
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Typ |
Entwurf V-IX |
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Thema |
I ♥︎ Hüttikon |
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Beschreibung des Entwurfs-programmes |
Hüttikon steht für vieles. Hüttikon ist schön und hässlich, vertraut und fremd, lebenswert und herausfordernd. In Hüttikon kann man wohnen und alt werden, manche würden dort niemals leben wollen, Hüttikon ist im Herzen immer noch ein typisches kleines Dorf. I ♥︎ Hüttikon.
Nach unserem Semester in Arni (AG), in welchem wir die systemischen Grundgesetze des Schweizer Dorfes untersucht haben, legen wir dieses Semester den Fokus auf die spezifischen Eigentümlichkeiten, die den liebenswerten Charakter von Hüttikon als Dorf ausmachen.
«Das Dorf» ist Metapher, Symbol, und auch eine städtische Fantasie. Die Krise der ländlichen Gemeinden ist für alle augenfällig. Die Sehnsucht nach einem gemeinschaftlichen, naturnahen Leben besteht genauso wie die Angst vor Veränderung.
Aktuelle Regelwerke für neue Bauvorhaben definieren den ländlichen Raum unzureichend. Die Baugesetze und Zonenpläne sind immer noch für Neubauten auf der grünen Wiese ausgerichtet. Das Dorf wird oft nur als Gegensatz zur ausdrücklich definierten Stadt wahrgenommen. Das Fehlen eines zeitgemässen Narrativs für das Dorf der Schweiz unterstützt eine schleichende Verwässerung des dörflichen Lebens und dessen Charakter. Die spezifischen Merkmale des ländlichen Raumes haben es nicht in eine zeitgenössische Lebensweise geschafft. Unser Interesse ist es, die architektonischen Qualitäten des dörflichen Lebens zu erkennen, zu erhalten oder zu transformieren.
Wir möchten Hüttikon im zürcherischen Furttal unter sozioökonomischen, ökologischen, kulturellen und architektonischen Aspekten untersuchen und verstehen lernen. Mit offenen Augen wollen wir einen intuitiven und poetischen Zugang finden. In den Semesterarbeiten suchen wir in verschiedenen Massstäben nach Lösungen für lebenswerte und zukunftsfähige Dörfer.
Uns interessiert ein haushälterischer und ressourcenschonender Umgang mit Boden und Bestand. Wir verorten unsere Projekte in einem grösseren zeitlichen Zusammenhang und legen daher Wert auf präzise, aber minimalinvasive Eingriffe; diejenigen, die unbedingt nötig sind und dem Dorf einen Mehrwert bieten. Dabei liegt der Fokus auf dem Weiterbauen: Wie geht man mit Einfamilienhäusern als legitimer Baubestand um? Welche alternativen Wohn- und Arbeitsformen könnten wir uns im Dorf vorstellen? Wie könnte die Mobilität im ländlichen Raum neu gedacht werden?
Wie kann eine zeitgemässe architektonische Sprache für Dorfbauten aussehen? Welche Narrative wollen wir für Hüttikon und die Schweizer Dörfer weiterspinnen?
Methodik
Zwischen Analyse und Projekt wird in unserem Studio nicht unterschieden. Der Prozess der Dokumentation und Erkenntnis ist gleichzeitig ein Produkt des Entwurfs. Durch kritische Auseinandersetzung mit dem Ort, den BewohnerInnen, der Recherche, den Texten und weiteren Dokumenten sollten Anhaltspunkte für ein mögliches Projekt früh entdeckt werden.
In unserer internen Studioversammlung —angelehnt an die urdemokratische Gemeindeversammlung— wollen wir ein gemeinsames Regelwerk erarbeiten, das uns Raum für neue, andersartige architektonische Interventionen im Dorf bietet. Hier wird argumentiert, gestritten, es werden Kompromisse gefunden, neue Ideen verfochten und ein Zusammenspiel aller Interventionen und Interessen ausgehandelt.
Alle unsere Untersuchungen werden wir handwerklich begleiten. Der Fokus unserer Arbeitsweise liegt dabei weniger auf dem Produkt als auf dem Prozess. Arbeitsdokumente —Zeichnungen, Bilder, Modelle— als Abbilder des «Bauen im Bestand» werden im Laufe des Semesters ständig transformiert, ergänzt, demontiert, … manchmal grob, manchmal präzise. Die Schönheit des Direkten, Spontanen soll damit entdeckt und gefördert werden.
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Thematische und methodische Schwerpunkte |
Entwurf, Konstruktion, Staedtebau, Landschaftsarchitektur, Handwerk, Politik |
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Lernziele |
· Eine persönliche, selbstkritische Haltung entwickeln und vertreten
· Hinterfragen, kritisches Denken einüben
· Aktive Mitwirkung in der Studioversammlung einüben: Ideen und Werte vertreten, Argumente formulieren, verhandeln, Kompromisse eingehen und daraus gemeinsame weiterführende Ziele entwickeln
· In die Selbstverantwortung treten, aktiv an der Gestaltung der Umwelt teilnehmen
· Fachübergreifender und themenspezifischer Wissenserwerb (Gesellschaftsfragen zur Politik, Geschichte, Soziologie, Nachhaltigkeit, Ökologie, Architektur, Konstruktion, u.a.)
· Sorgfältiges Beobachten, sensibles Analysieren, präzises Dokumentieren
· Intuitionen folgen, interpretieren und in ein verständliches Entwurf-Narrativ übersetzen
· Simultan in mehreren Massstäben denken: Von der territorialen Karte zum konstruktiven Detail
· Einen dorfbaulich und architektonisch qualitätvollen Entwurf aus einer eigenständigen Idee mit Bezug zu Hüttikon erarbeiten
· Geeignete Darstellungs- und Kommunikationsmittel für den eigenen Entwurf und die Erkenntnisse aus der Analyse wählen und ausarbeiten
· Handwerkliche Expressivität und Liebe zum prozesshaften Detail entwickeln
· Sich adäquate, aussagekräftige Ausdrucksformen in Modell, Zeichnung oder anderem aneignen
· Graphische Standards umdeuten, analoge und digitale Darstellungsformen mischen
· Abstraktionsvermögen zur Darstellung des Wesentlichen entwickeln
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LV-Nr. des Entwurfs |
052-0589-25 |
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Zusätzliche integrierte Disziplin(en) |
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Unterrichts-sprache |
Deutsch |
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Arbeitsweise |
Einzel- und Gruppenarbeit, davon 5 oder mehr Wochen Gruppenarbeit |
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Daten Zwischenkritiken |
Mi. 12.03.25; Di. 15. und Mi. 16.04.25 |
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Datum Schlusskritik |
Di. 27. und Mi. 28.05.25 |
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Einführungs-veranstaltung |
Di. 18.02.25, 10.00h, HIL D15 |
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Zusätzliche Kosten |
CHF 50 (Schätzung, ohne allfällige Kosten für Modellbau und Seminarwoche) |
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Verfügbare Plätze |
20 |
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Plakat des Entwurfs-programmes |
Plakat ansehen (PDF Datei) |
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