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Angaben zur Professur |
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Lehrstuhl |
Gastdozentur C. Menn |
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Typ |
Gastdozentur Entwurf |
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Standort |
HIL |
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Webseite |
www.doz.arch.ethz.ch/gastdoz |
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Assistierende |
Cosimo Caccia, Dario Karakas, Tessa Vollmeier |
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Kontakt E-Mail |
karakas@arch.ethz.ch |
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Angaben zur Entwurfsklasse |
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Typ |
Entwurf V-IX |
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Thema |
Struktur und Raum - Verhandlung am Bestand |
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Beschreibung des Entwurfs-programmes |
Das Thema des Studios steht im übergeordneten Interesse für die architektonische Ressource des Siedlungsbestands an den Rändern der Schweiz. Wir befassen uns mit der Umnutzung eines seit Jahrzehnten brachen Industriebaus im ländlichen Kontext des Bergwerks Gonzen in Sargans. Kernthema ist die Beschäftigung mit Phänomenen von Struktur und Raum als „Verhandlung“ an und mit diesem Bestand.
Gegenstand ist die Erzaufbereitungsanlage Malerva, ein solitärer Zeuge der Industriegeschichte des stillgelegten Bergbaus in der Ebene des Sarganser Rheintals. Das Eisen am Gonzen prägte die Region über Jahrhunderte. Nach zahlreichen wissenschaftlichen und technischen Entwicklungsschritten, erlangte der Rohstoffabbau während des zweiten Weltkriegs seine grösste Bedeutung, vor dem Niedergang und der Einstellung des Betriebs 1966. Die Erzaufbereitungs- und Sortieranlage Malerva wurde 1940 nach „neusten Gesichtspunkten“ als räumliches Stahlfachwerk konzipiert, dessen Struktur und Form frei von ästhetischen Zielen oder Gedanken einer Nutzungsflexibilität auf die vertikalen und horizontalen Prozessabläufe der Erzverarbeitung und den sparsamen Umgang mit dem Material zugeschnitten war.
Aus dieser speziellen Bautypologie und Materialität möchten wir entwerferisch Strategien der Umnutzung formulieren und dabei auch eine Haltung zum Ort und seiner Geschichtlichkeit einnehmen. Wir erforschen die ursprüngliche Maschine, die heute ein Raumgerüst ist, das seine Bestimmung verloren hat. Uns interessieren die inneren Gesetzmässigkeiten und das Denken des Entwurfs aus den Bedingungen von Primärstruktur und Material und die räumlichen Potentiale daraus. Uns leiten Fragen: Welche architektonische Beziehung kann zu diesem filigranen Stahlskelett und seiner spezifischen Form hergestellt werden? Welche räumlichen Strategien und Potentiale eröffnet es? Wie evolutiv geht ein architektonisches Konzept aus dem Bestand als Weiterentwicklung hervor oder wie sehr verselbständigt sich die Intervention zu einer Überformung und Neuschöpfung?
Programmatisch entwerfen wir eine Mischnutzung, in der ein Kollektivraum das Herz der Anlage formuliert. Dieser öffentliche Raum ist neuer Bedeutungsträger und sinnhafter Teil des Konzeptes aus den Bedingungen des Bestandes.
Wir möchten mit den Projekten Antworten formulieren zur Erinnerung und zur Zukunft dieses Kulturerbes und Fragen der Nachhaltigkeit einbeziehen. Neben dem Umgang mit Materialressourcen fragen wir, ob Eingriffe in das spezifische Raumgerüst Potentiale öffnen für eine generische, nutzungsoffene Struktur. Ist ein Narrativ denkbar, das das Projekt als Zwischenform in einem zeitlich offenen Lebenszyklus versteht? |
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Thematische und methodische Schwerpunkte |
Entwurf |
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Lernziele |
Die Studierenden lernen, einen Baubestand in seinen zeitlichen und räumlich strukturellen Zusammenhängen zu entdecken, was sie befähigt, dazu kritisch eine Haltung einzunehmen und darin entwerferisch zu agieren. Sie lernen, aus der Ressource des Bestandes eine architektonische Idee einer Umnutzung zu formulieren und zu einem konsistenten Projekt zu entwickeln. |
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LV-Nr. des Entwurfs |
052-1129-21 |
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Zusätzliche integrierte Disziplin(en) |
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Unterrichts-sprache |
Deutsch |
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Arbeitsweise |
Einzel- und Gruppenarbeit, davon 5 oder mehr Wochen Gruppenarbeit |
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Daten Zwischenkritiken |
1.ZK: 05.10.2021, 2.ZK: 02.11.2021, 3.ZK: 30.11.2021 |
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Datum Schlusskritik |
21.12.2021 |
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Einführungs-veranstaltung |
21.09.2021, 10Uhr, HIL F70 |
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Zusätzliche Kosten |
CHF 100 (Schätzung, ohne allfällige Seminarwochenkosten) |
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Verfügbare Plätze |
18 |
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Plakat des Entwurfs-programmes |
Plakat ansehen (PDF Datei) |