Beschreibung des Entwurfs-programmes |
Architectural design, the practicing of architecture, can’t be separated from the contemplation and description of built architecture. The attempt to comprehend edifices should however stay completely independent of any need to be directly applied. An architectural design can be motivated by the study of a building, but it can also derive from its objection or be completely detached and have nothing directly to do with it. With this in mind, the semester consists of two parts, that can be treated completely independent from one another.
In a first, four-week workshop, we will scan buildings by Vilanova Artigas, Francesco Borromini, Antoni Gaudi, John Lautner, Louis Kahn, Ludwig Mies van der Rohe or Kazuo Shinohara for their inherent spatial qualities. Individually developed drawings should aim at demonstrating, what can be only experienced subconsciously on-site: revealing spatial relationships and transitions that are only indirectly comprehensible and showing simultaneously what can only be experienced subsequently in reality. In this sense we aim at drawing representations of the analyzed buildings that in their abstraction and content are closer to a written text than to photography, firstly to train this specific skill, and secondly to form a common background experience for the actual design task of the semester, a stadium for the city of Zurich.
The task for the football stadium, one of the politically and publicly most controversially projects of the past decade(s). An assignment like this, with such a rich already existing project-variety, -multitude and -history, demands the gathering of enough information regarding the backgrounds, actors and history of this specific task in order to develop an independent, self-conscious, reflected and critical approach to form the basis for the elaboration and representation of all individual aspects of the architectural design, as for example the volumetric layout, the spatial-programatic organization or the materialization. Hence, we will attempt to design the highly sensitive and controversial project of the football stadium for Zurich as a critical spatialization of its political, social, cultural and/or economic conditions.
We understand the architectural drawing as a means of studying and criticizing a building, the same way we understand the architectural design for a building assignment as a means of investigating and criticizing the conditions of its time and society through architectural tools.
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Das Machen von Architektur, der architektonische Entwurf, lässt sich nicht vom Betrachten und Beschreiben bereits gebauter Architektur trennen. Der Versuch Gebäude zu verstehen, sollte jedoch frei von Notwendigkeit der direkten Anwendung bleiben. Denn ein architektonischer Entwurf kann von der Untersuchung eines Gebäudes motiviert sein, sich aber auch von dessen Ablehnung herleiten oder komplett von der Untersuchung losgelöst sein und nichts direkt mit ihr zu tun haben.
In einem ersten, vierwöchigen Workshop, werden wir Gebäude von Vilanova Artigas, Francesco Borromini, Antoni Gaudi, Louis Kahn, John Lautner, Ludwig Mies van der Rohe, Kazuo Shinohara auf ihre inhärenten räumlichen Qualitäten hin untersuchen. Individuell entwickelte Zeichnung sollen all das darstellen, was beim Begehen und Erleben der Gebäude nur unbewusst wahrgenommen wird, wie räumliche Zusammenhänge und Übergänge, und all das in seiner Gleichzeitigkeit offenlegen, was vor Ort nur nacheinander wahrgenommen werden kann. In diesem Sinne streben wir Zeichnungen an, die in ihrer Abstraktion mehr Verwandtschaft mit einem Text, als mit einer Fotografie haben, einerseits um das Handwerk der Darstellung zu schulen und andererseits um einen Erfahrungs- und Anschauungshintergrund für die eigentliche Entwurfsaufgabe des Semesters, ein Fussballstadion für die Stadt Zürich, zu schaffen.
Die Bauaufgabe für ein Fussballstadion ist eine der politisch und öffentlich am heftigsten diskutierten Projekte der letzten Jahrzehnte. So ein Projekt, mit solch einer grossen Bandbreite und Geschichte an bereits existierenden Projektvorschlägen, verlangt das Sammeln und in-Erfahrung-bringen von genügend Informationen um zu der Aufgabenstellung eine bewusste, eigenständige und in diesem Sinne auch kritische Herangehensweise zu finden. Erst auf einer solchen Grundlage können die einzelnen Aspekte des architektonischen Entwurfs, wie die volumetrische Setzung, die räumlich-programmatische Organisation oder die Materialisierung gesamthaft erarbeitet und dargestellt werden. Wir streben also an, solch ein heikles und kontroverses Projekt wie das Fussballstadion für die Stadt Zürich als kritische Verräumlichung seiner politischen, sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Bedingungen zu entwerfen.
So wie sich die Architekturzeichnung als Mittel der Untersuchung, der Kritik eines Bauwerkes verstehen lässt, so lässt sich der architektonische Entwurf einer Bauaufgabe als Untersuchung, der Kritik ihrer Bedingungen, ihrer Zeit und ihrer Gesellschaft mit architektonischen Mitteln verstehen. |